Hanna und die kleinen Teddybären

Nach einem langen, aufregenden Tag mit einem schönen Spaziergang und jeder Menge Spaß mit Mami, ist es nun schon wieder Zeit ins Bett zu gehen. Draußen ist es schon seit Stunden dunkel. Papi ist vor einer guten Stunde von der Arbeit nach Hause gekommen. Überall leuchten Sterne, Monde, Sternschnuppen in den Fenstern.

Alle freuen sich auf das bevorstehende Weihnachtsfest. Für Hanna wird es das erste sein und sie ist fasziniert von den leuchtenden Weihnachtsbäumen und bunten Nikoläusen, die schon in den Gärten stehen.

Auch die kleinen Teddybären wissen, dass bald wieder Weihnachten ist. In der Vitrine geht es lustig zu, die Winterbären sind wie jedes Jahr in den Vordergrund gerückt und die Strandbären und Sommerbären ruhen genügsam im Hintergrund. 

In der Vitrine herrscht ein buntes Treiben. Santa Claus besorgt noch rasch die letzten Geschenke, die er den Kindern an Weihnachten schenken möchte und es wird fleißig gebacken und gekocht, schließlich soll es Weihnachten viele Leckereien geben. Auch Mami ist seit Tagen damit beschäftigt, einkaufen zu gehen, Plätzchen und Stollen zu backen, Geschenke zu verpacken und die Wohnung zu schmücken. Schließlich soll es ein unvergessliches Weihnachtsfest für die Kleine und die ganze Familie werden.

Was Hanna noch nicht weiß, dass es ihr erstes, aber auch ihr einziges Weihnachten alleine mit Mama und Papa für sie bleiben wird. Sie hat noch nicht bemerkt, dass Mamis Bäuchlein zu wachsen scheint und ein kleines Brüderchen schon im nächsten Jahr mit ihr gemeinsam "leuchtende" Augen bekommen wird, wenn das Glöckchen des Christkinds im Wohnzimmer erklingt.

Hanna ist jeden Tag aufs Neue von den vielen bunten, verschiedenen Teddyfiguren fasziniert, die Mami über einige Jahre mühsam gesammelt hat. Ihre Augen funkeln, wenn sie vor der Vitrine steht und den kleinen Kreaturen in die dunklen, lächelnden Knopfaugen schaut.

Die Teddybären scheinen Mamas ganzer Stolz zu sein und Hanna kann nicht verstehen, warum sie nicht mit den niedlichen Kerlchen spielen darf, sondern sie nur durch die Glasscheibe anschauen kann. Worte, wie zerbrechlich sind ihr noch nicht geläufig. 

Damit sie nicht traurig ist, hat Mami ihr einen kleinen Teddybären zum Kuscheln geschenkt und ihr versprochen, wenn sie größer ist, ihr einige der Teddybären zu schenken.

Nun ist es Abend und in der Vitrine geht das Licht aus, die Teddybären brauchen ihren Schlaf. Das heißt, nun ist es Zeit ins Bett zu gehen. Hanna sagt den Bären "Gute Nacht" und Mami macht sie fertig für ihr Bett. Sie kuschelt sich in ihren mollig warmen Winterschlafsack, hält ihren kleinen Plüschhund Hannes fest im Arm und dankt dem lieben Gott für den wunderschönen Tag, den sie erlebt hat.

Noch während Mami ihr eine der vielen Teddybärengeschichten erzählt, ist Hanna nuckelnd eingeschlafen. Sie freut sich schon auf morgen, wenn Mami sie wieder singend aus dem Bettchen holt und sie gemeinsam in der Vitrine das Licht anknipsen werden und die Teddybären aus ihrem Schlaf erwachen.

Von S. Lenz, Bergheim-Fliesteden

 

zurück nach oben