Stillprobleme

Humana Mama stillt Baby

Stillprobleme - für viele frischgebackene Mütter ein Thema 

Stillen wird oft als natürlicher und gesunder Weg betrachtet, ein Baby zu ernähren, doch es kann auch Herausforderungen mit sich bringen. Es gibt unterschiedliche Formen von Stillproblemen, die sowohl für die Mutter als auch für das Baby stressig sein können. Stillprobleme treten relativ häufig auf, vor allem in den ersten Wochen nach der Geburt. Schätzungen zufolge haben etwa 60–80 % der Mütter irgendwann in der Stillzeit mit Schwierigkeiten zu kämpfen. 

Um Stillprobleme zu bewältigen, ist es wichtig, frühzeitig Unterstützung zu suchen. Stillberaterinnen und Hebammen können dabei helfen, das Stillen zu verbessern, die richtige Anlegetechnik zu erlernen und die Ursachen für Probleme zu identifizieren. Auch Geduld und Ruhe spielen eine große Rolle, da sich viele Probleme mit der Zeit und durch Anpassungen lösen lassen.


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Über Stillprobleme reden hilft

Es ist wichtig, über Stillprobleme zu reden, weil sie für viele Mütter eine emotionale und physische Herausforderung darstellen, die häufig unerwartet auftritt. Wenn Stillprobleme unerwähnt bleiben oder tabuisiert werden, können sie zu Frustration, Selbstzweifeln oder sogar zum vorzeitigen Abbruch des Stillens führen. Offene Gespräche und der Austausch von Informationen ermöglichen es Müttern, frühzeitig Hilfe zu suchen und verhindern, dass Probleme wie etwa Schmerzen oder Milchstau zu ernsteren gesundheitlichen Komplikationen führen. Zudem fördert der Austausch das Stillen und gibt Müttern das Vertrauen, ihre Stillziele trotz Hürden zu erreichen.

Das sind die häufigsten Stillprobleme

  • Schmerzen beim Stillen
  • Zu wenig Muttermilch
  • Übermäßiger Milchfluss
  • Verspäteter Milcheinschuss
  • Milchstau
  • Brustentzündung
  • Das Anlegen des Babys klappt nicht
  • Saugprobleme
  • Stillstreik


Schmerzen beim Stillen

Wenn du in den ersten Tagen oder Wochen nach der Geburt beim Stillen leichte Schmerzen in den Brustwarzen verspürst, ist das durchaus normal. Das geht vielen jungen Müttern so. Die Schmerzen können durch die neue Belastung der Haut und das häufige Anlegen des Babys entstehen, insbesondere wenn die Brustwarzen empfindlich sind und sich erst an das Stillen gewöhnen müssen.

Allerdings sollten diese Schmerzen nur vorübergehend und relativ leicht sein. Wenn die Schmerzen stark sind, länger andauern oder die Brustwarzen rissig, blutig oder wund werden, ist dies ein Zeichen dafür, dass möglicherweise etwas nicht stimmt, zum Beispiel:

  • Das Baby ist nicht richtig angelegt.
  • Es gibt Saugprobleme beim Baby.
  • Die Brustwarzen sind durch falsche Positionierung oder häufiges Abreißen beim Stillen überlastet.

Tipps zur Unterstützung:

In solchen Fällen ist es ratsam, Unterstützung von einer Hebamme oder einer Stillberaterin zu suchen, um die richtige Anlegetechnik zu finden und eventuelle Probleme zu beheben. 

Welche Anlegepositionen es gibt, haben wir hier für dich zusammengestellt.

Wenn die Schmerzen noch stärker werden oder länger anhalten, kann es sich zum Beispiel auch um eine Brustdrüsenentzündung handeln. In jedem Fall solltest du dann ärztlichen Rat einholen.


Zu wenig Muttermilch

Wenn du das Gefühl hast, deine Milch reicht nicht aus

Das Gefühl, zu wenig Muttermilch zu haben, stellt sich bei vielen stillenden Müttern ein. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass echte Milchmangelzustände selten sind. Oft liegt das Problem eher in der Wahrnehmung oder an vorübergehenden Umständen. Wenn tatsächlich zu wenig Milch produziert wird, kann dies verschiedene Ursachen haben:

  • Zu seltenes Stillen: Die Milchproduktion wird durch häufiges Stillen angeregt. Wenn dein Baby zu selten oder nicht effektiv genug trinkt, kann dies zu einem Rückgang der Milchmenge führen.
  • Falsche Anlegetechnik: Wenn dein Baby nicht richtig an der Brust angelegt wird, kann es nicht genug Milch herausziehen, was die Produktion verringert.
  • Stress und Müdigkeit: Emotionale oder körperliche Belastungen können die Milchproduktion beeinträchtigen, da Stillhormone wie Oxytocin und Prolaktin empfindlich auf Stress reagieren.
  • Medizinische Gründe: Hormonelle Störungen (z. B. Schilddrüsenprobleme), Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS) oder bestimmte Medikamente können die Milchproduktion negativ beeinflussen.

Hilfreiche Tipps:

  • Häufiges Anlegen: Stillen nach Bedarf (auch in der Nacht) ist der beste Weg, um die Milchproduktion zu steigern. Je häufiger dein Baby trinkt, desto mehr Milch wird produziert.
  • Anlegetechnik verbessern: Überprüfen mit einer Hebamme oder Stillberaterin die Anlegetechnik, um sicherzustellen, dass dein Baby effektiv saugt. Beispiele für Anlegetechniken findest du hier.
  • Stressreduktion: Entspannungstechniken, wie tiefe Atemübungen oder ein ruhiges, unterstützendes Umfeld, können helfen, die Milchproduktion zu fördern.
  • Pumpe verwenden: Das zusätzliche Abpumpen der Brust zwischen den Stillmahlzeiten kann ebenfalls helfen, die Milchproduktion zu steigern.
  • Hautkontakt: Häufiger Haut-zu-Haut-Kontakt mit deinem Baby kann die Freisetzung von stillfördernden Hormonen wie Oxytocin anregen.

Wenn sich die Milchproduktion trotz dieser Maßnahmen nicht verbessert, solltest du ärztlichen Rat einholen, um medizinische Ursachen auszuschließen.


Übermäßiger Milchfluss

Hyperlaktation, also übermäßiger Milchfluss, tritt auf, wenn die Brust mehr Milch produziert, als das Baby benötigt oder effektiv trinken kann. Dies kann sowohl für dich als auch für dein Baby zu Schwierigkeiten führen. Hier sind die Probleme und was man dagegen tun kann:

Für die Mutter:

  • Schmerzhaftes Spannungsgefühl in den Brüsten oder Brustverhärtungen.
  • Häufige, unangenehme Leckage der Brust.
  • Gefahr von Milchstau oder Mastitis (Brustentzündung), wenn die Brust nicht regelmäßig entleert wird.

Für das Baby:

  • Dein Baby kann sich beim Stillen verschlucken, wenn die Milch zu schnell fließt, was zu Husten oder Würgen führt.
  • Unruhiges Stillen: Dein Baby kann aufgrund des starken Milchflusses unruhig werden, die Brust loslassen oder sich beim Trinken unwohl fühlen.
  • Manchmal trinkt dein Baby nur die Vormilch (die erste, dünne Milch), was zu Blähungen oder Unwohlsein führen kann, weil die fettreiche Hintermilch nicht in ausreichender Menge aufgenommen wird.

Unsere Empfehlungen:

  • Stillpositionen anpassen: Positionen, bei denen die Schwerkraft den Milchfluss verlangsamt, können hilfreich sein. Eine empfohlene Position ist das Zurückgelehnt-Stillen (reclining position), bei dem die Mutter leicht zurückgelehnt ist und das Baby auf dem Bauch liegt, um die Milch langsamer fließen zu lassen.
  • Nur eine Brust pro Mahlzeit anbieten: Wenn du dein Baby häufig stillst, hilft es, bei jeder Stillmahlzeit nur eine Brust anzubieten, damit die andere Brust Zeit hat, den Milchfluss zu regulieren.
  • Abpumpen vor dem Stillen: Um den anfänglich starken Milchfluss zu reduzieren, kannst du vor dem Stillen etwas Milch abpumpen, sodass der Milchfluss langsamer ist, wenn das Baby anlegt.
  • Brust leicht abdrücken: Durch sanftes Drücken der Brust während des Stillens kannst du den Milchfluss manuell verlangsamen und so das Baby entlasten.
  • Zeit zwischen den Stillmahlzeiten verlängern: In manchen Fällen kann das Verlängern der Stillintervalle helfen, den Milchfluss zu regulieren. Achte jedoch darauf, dass die Brust nicht übermäßig schmerzhaft wird oder es zu Milchstau kommt.
  • Kühlen nach dem Stillen: Das Auflegen von Kühlkompressen nach dem Stillen kann den Milchfluss reduzieren und die Spannungsgefühle lindern.
  • Regelmäßiges Abpumpen vermeiden: Häufiges Abpumpen kann das Problem verstärken, da es dem Körper signalisiert, noch mehr Milch zu produzieren. Pumpe nur so viel ab, dass der Druck gelindert wird, nicht mehr.

Wenn der übermäßige Milchfluss zu anhaltenden Beschwerden führt oder das Stillen für das Baby schwierig macht, ist es ratsam, sich an eine Stillberaterin oder eine Hebamme zu wenden. 


Verspäteter Milcheinschuss

Ein verspäteter Milcheinschuss tritt auf, wenn die Milchproduktion später als normalerweise einsetzt. Normalerweise erfolgt der Milcheinschuss innerhalb von 24 bis 72 Stunden nach der Geburt. Bei einem verspäteten Milcheinschuss kann es bis zu 5–7 Tage oder länger dauern, bis die Milch in ausreichender Menge fließt. Diese verspätete Bildung der Muttermilch betrifft ca. 23% bis 44% aller Frauen. Trotz der Häufigkeit kann dieser Zustand Stress für die Mutter und Sorge um die ausreichende Ernährung des Babys verursachen. 

Solange die Milchbildung den Nahrungsbedarf deines Babys nicht deckt, ist eine Zufütterung erforderlich – zum Beispiel mit der Anfangsmilch Humana Pre, die auf die Bedürfnisse von Säuglingen ab Geburt abgestimmt ist. Wenn der Milcheinschuss nach mehreren Tagen immer noch ausbleibt, sollte dringend professionelle Unterstützung in Anspruch genommen werden.

Hilfreiche Tipps:

  • Häufiges Stillen: Lege das Baby so oft wie möglich an, am besten 8–12 Mal täglich, auch wenn es den Anschein hat, dass noch nicht genug Milch vorhanden ist. Die Stimulation der Brust durch das Saugen des Babys ist der stärkste Anreiz für die Milchproduktion.
  • Haut-zu-Haut-Kontakt: Häufiger Hautkontakt mit dem Baby hilft, die Freisetzung von Oxytocin zu fördern, das für den Milcheinschuss und den Milchfluss verantwortlich ist.
  • Entspannung und Ruhe: Stressreduktion durch Entspannungsübungen, ausreichend Schlaf und Unterstützung von Familie und Freunden können helfen, den Milcheinschuss zu fördern.
  • Abpumpen: Sanftes Abpumpen kann die Stimulation der Brust unterstützen, besonders wenn das Baby nicht oft genug angelegt wird oder Schwierigkeiten beim Saugen hat. Verwende dabei eine Milchpumpe, um die Brust zusätzlich zu entleeren und die Produktion anzuregen.
  • Professionelle Unterstützung: Eine Stillberaterin oder Hebamme kann wertvolle Unterstützung und individuelle Ratschläge geben, um die Milchproduktion in Gang zu bringen und mögliche Ursachen für den verzögerten Milcheinschuss zu identifizieren.

Ein Milchstau tritt auf, wenn die Milch in einem Teil der Brust nicht richtig abfließen kann und sich in den Milchgängen ansammelt. Dies führt zu Schmerzen und einer Verhärtung der betroffenen Brustpartie. Sie kann geschwollen und gerötet sein und es stellt sich oft ein Gefühl von Wärme in der Brust ein. Ein Milchstau ist oft unangenehm und kann, wenn er nicht behandelt wird, zu einer Brustdrüsenentzündung (Mastitis) führen. 

Mögliche Ursachen können unregelmäßiges oder nicht effektives Stillen sein, eine falsche Anlegetechnik, Stress und Müdigkeit, zu enge Kleidung oder ein Stillen nach starrem Zeitplan und nicht nach Bedarf. Unsere Hebamme Sabine hat hier die wichtigsten Infos zum Milchstau zusammengefasst. Video-Einbindung

Wann ist professionelle Hilfe nötig:

Wenn der Milchstau nach ein bis zwei Tagen nicht gelöst ist oder du Fieber, starke Schmerzen oder Grippesymptome entwickelst, könnte dies ein Hinweis auf eine Mastitis (Brustdrüsenentzündung) sein. In diesem Fall solltest du ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, da eine Mastitis manchmal mit Antibiotika behandelt werden muss.

Hilfreiche Maßnahmen:

  • Häufiges Stillen: Lege dein Baby so oft wie möglich an die betroffene Brust an, idealerweise alle 2–3 Stunden. Häufiges Stillen hilft, den Stau zu lösen und die Brust zu entleeren.
  • Brustmassage: Massiere sanft die verhärteten Bereiche in Richtung der Brustwarze, während das Baby trinkt oder du abpumpst.
  • Wärme vor dem Stillen: Das Auflegen von warmen Kompressen oder ein warmes Bad vor dem Stillen können die Milchgänge erweitern und den Milchfluss erleichtern.
  • Kühlen nach dem Stillen: Nach dem Stillen kann das Auflegen von kühlen Kompressen helfen, Schwellungen zu lindern und Schmerzen zu reduzieren.
  • Verschiedene Stillpositionen: Ändere die Stillpositionen, damit das Baby die Brust unterschiedlich entleert.
  • Sanftes Abpumpen: Wenn das Stillen zu schmerzhaft ist oder dein Baby die Brust nicht gut entleert, kann sanftes Abpumpen helfen, den Druck zu lindern und die Milch aus der betroffenen Brust zu entfernen.
  • Ausreichend Flüssigkeit und Ruhe: Trinke viel Wasser und versuche, ausreichend zu ruhen.
  • Stressreduktion: Stress kann den Milchfluss hemmen. Entspannungsübungen oder Atemtechniken können dann hilfreich sein.


Brustdrüsenentzündung (Mastitis)

Eine Brustdrüsenentzündung, auch Mastitis genannt, ist eine schmerzhafte Entzündung des Brustgewebes, die häufig während der Stillzeit auftritt. Sie wird durch eine Verstopfung der Milchgänge, einen unbehandelten Milchstau oder eine bakterielle Infektion verursacht. Mastitis kann sehr unangenehm sein und sollte rasch behandelt werden, um Komplikationen zu vermeiden.

Zusätzlich zu den Symptomen eines Milchstaus wie Schmerzen, Rötungen und Wärme können folgende Beschwerden auftreten:

  • Knotenartige Verhärtungen in der Brust.
  • Fieber und grippeähnliche Symptome wie Schüttelfrost, Müdigkeit oder Unwohlsein.
  • Schmerzen beim Stillen.
  • Die betroffene Brust kann sich insgesamt wund und empfindlich anfühlen.

Wann solltest du ärztliche Hilfe suchen?

  • Wenn die Symptome nach 24 bis 48 Stunden nicht besser werden oder sich verschlimmern.
  • Bei anhaltendem Fieber (über 38,5°C).
  • Wenn sich starke Schmerzen oder Eiterbildung entwickeln.

In diesen Fällen könnte eine bakterielle Infektion vorliegen, die mit Antibiotika behandelt werden muss. Es ist wichtig, ärztlichen Rat einzuholen, um eine Verschlimmerung zu verhindern und Komplikationen wie einen Brustabszess zu vermeiden. Mit frühzeitiger Behandlung lässt sich eine Brustdrüsenentzündung in den meisten Fällen gut bewältigen, und die Stillbeziehung kann aufrechterhalten werden.

Unterstützungsmöglichkeiten:

  • Häufiges Stillen: Trotz der Schmerzen solltest du weiterhin häufig stillen oder abpumpen, um die Brust zu entleeren. Das Baby hilft dabei, die verstopften Milchgänge zu öffnen und die Milchflüsse zu verbessern. Stillen ist sicher für das Baby, selbst wenn die Mutter eine Brustentzündung hat.
  • Wärme und Kälte anwenden:
    • Wärme vor dem Stillen: Wärmekompressen oder ein warmes Bad vor dem Stillen können den Milchfluss anregen und die Milchgänge erweitern.
    • Kälte nach dem Stillen: Kalte Kompressen oder ein Eispack nach dem Stillen helfen, Schwellungen und Schmerzen zu lindern.
  • Brustmassage: Sanfte Massage der verhärteten Bereiche in Richtung der Brustwarze kann helfen, die verstopften Milchgänge zu öffnen und den Milchfluss zu fördern. Dies kann während des Stillens oder Pumpens geschehen.
  • Verschiedene Stillpositionen: Versuche unterschiedliche Positionen, um sicherzustellen, dass die Brust gleichmäßig entleert wird. Eine Position, bei der das Kinn des Babys in Richtung der verhärteten Stelle zeigt, kann besonders hilfreich sein.
  • Ausreichend Ruhe und Flüssigkeit: Viel Ruhe und ausreichend Flüssigkeit sind entscheidend, um die Entzündung zu bekämpfen und den Körper zu unterstützen.
  • Schmerzlindernde Medikamente: Paracetamol oder Ibuprofen können helfen, Schmerzen und Fieber zu lindern. Diese Medikamente sind in der Regel stillfreundlich, aber es ist ratsam, dies mit einem Arzt oder einer Hebamme abzuklären.


Das Anlegen des Babys klappt nicht

Probleme beim Anlegen des Babys an die Brust sind relativ häufig und können sowohl für die Mutter als auch für das Baby unangenehm sein. Richtiges Anlegen ist entscheidend, um sicherzustellen, dass dein Baby effektiv saugen kann und du keine Schmerzen hast. Hier sind die häufigsten Probleme und was man tun kann:

  • Falsches Anlegen: Wenn das Baby nicht richtig an der Brust liegt oder nur die Brustwarze und nicht den gesamten Warzenhof erfasst, kann es nicht effektiv saugen. Dies kann zu unzureichender Milchaufnahme beim Baby und zu Schmerzen oder wunden Brustwarzen bei der Mutter führen.
  • Flache oder eingezogene Brustwarzen: Manche Frauen haben flache oder eingezogene Brustwarzen, was das Anlegen für das Baby erschwert, da es Schwierigkeiten hat, die Brustwarze richtig zu erfassen.
  • Ungünstige Stillposition: Eine schlechte Positionierung der Mutter oder des Babys kann dazu führen, dass das Baby nicht optimal an der Brust saugt. Dies kann auch zu Verspannungen bei der Mutter führen und das Stillen unangenehm machen.
  • Zu viel Milchfluss: Ein starker Milchfluss kann das Baby beim Anlegen überfordern, sodass es die Brust immer wieder loslässt oder sich verschluckt.
  • Ungeduld des Babys: Wenn das Baby sehr hungrig oder aufgeregt ist, kann es Schwierigkeiten haben, sich zu beruhigen und die Brust richtig zu erfassen, was zu frustrierenden Stillversuchen führt.

Richtiges Anlegen ist entscheidend für eine erfolgreiche Stillbeziehung und verhindert viele der typischen Stillprobleme wie wunde Brustwarzen, Milchstau oder unzureichende Milchaufnahme beim Baby. Deshalb haben wir dir hier die gängigsten Stillpositionen zusammengefasst. Verlinkung zu Stillpositionen

Praktische Tipps

  • Richtige Anlegetechnik Achte darauf, dass dein Baby einen großen Teil des Warzenhofs (nicht nur die Brustwarze) im Mund hat. Das Kinn sollte die Brust berühren, und die Nase sollte frei sein. Der Mund deines Babys sollte weit geöffnet sein, bevor es an die Brust angelegt wird. Versuche, dein Baby von unten (mit der Kinnpartie zuerst) an die Brust zu führen, damit es besser saugen kann.
  • Günstige Stillpositionen
    • Wiegehaltung: Diese klassische Position eignet sich gut, wenn das Baby den Kopf und den Körper gut unterstützt hat.
    • Rugby-Haltung: Hier liegt das Baby seitlich, unter dem Arm der Mutter, was bei Stillproblemen wie einem Milchstau oder flachen Brustwarzen hilfreich sein kann.
  • Zurückgelehntes Stillen: Diese Position, bei der die Mutter leicht zurückgelehnt ist und das Baby auf dem Bauch liegt, kann den Milchfluss verlangsamen und die Schwerkraft nutzen, um das Baby besser anzulegen.
  • Brustwarzenvorbereitung Wenn du flache oder eingezogene Brustwarzen hast, kann eine sanfte Stimulation der Brustwarzen vor dem Stillen helfen, sie herauszuformen. Auch spezielle Stillhütchen oder Brustwarzenformer können vorübergehend eingesetzt werden. Eine Pumpe kann außerdem helfen, die Brustwarze vor dem Anlegen etwas hervorzuheben.
  • Stillen nach Bedarf Versuche, dein Baby bereits anzulegen, bevor es sehr hungrig und unruhig wird. Achte auf frühe Hungerzeichen wie Lippenlecken, Saugbewegungen oder Unruhe, um das Anlegen zu erleichtern.
  • Beruhigung für dein Baby Wenn das Baby zu aufgeregt oder unruhig ist, versuche es zu beruhigen, bevor du es anlegst.
  • Unterstützung suchen Wenn das Anlegen immer wieder Schwierigkeiten bereitet oder Schmerzen verursacht, kann eine Stillberaterin oder Hebamme helfen. Sie können die Anlegetechnik korrigieren und weitere wertvolle Tipps geben, um das Stillen angenehmer zu gestalten.

 


Saugprobleme - können Mama und Baby betreffen

Hier sind einige häufige Saugprobleme und mögliche Lösungen:

Schlechtes Anlegen (bei Stillen)

  • Dein Baby hat Schwierigkeiten, die Brust richtig zu fassen, saugt nur an der Brustwarze und nicht an der gesamten Brustwarze und dem Warzenhof.
  • Unser Tipp: Achte darauf, dass dein Baby den Mund weit öffnet, bevor es die Brust erfasst. Der Warzenhof sollte größtenteils im Mund sein. Probiere verschiedene Stillpositionen aus.

Schwaches Saugen

  • Dein Baby saugt nur schwach und erhält möglicherweise nicht genug Milch.
  • Unser Tipp: Überprüfe, ob dein Baby gut angelegt ist. Massiere sanft die Brust, um den Milchfluss anzuregen, oder versuche, dein Baby zu stimulieren, indem du es leicht kitzelst oder an den Wangen streichelst.

 

 

 

Schmerz beim Saugen (Mutter)

  • Das Saugen verursacht Schmerzen bei der Mutter, oft aufgrund von schlechter Anlegetechnik oder wunden Brustwarzen.
  • Unser Tipp: Den Anlegeprozess überprüfen und sicherstellen, dass dein Baby gut angelegt ist. Bei wunden Brustwarzen helfen häufig Brustwarzensalben oder das Lufttrocknen der Brust nach dem Stillen.

Zungen- oder Lippenbändchenprobleme

  • Ein verkürztes Zungen- oder Lippenbändchen beim Baby kann das Saugen erschweren.
  • Unser Tipp: Eine ärztliche Untersuchung kann klären, ob ein Eingriff notwendig ist. Manche Babys benötigen eine kleine Operation, um das Bändchen zu lösen.

Es ist immer ratsam, eine Hebamme oder Stillberaterin zu konsultieren, wenn es zu Saugproblemen kommt, da diese Expertinnen praktische Tipps und Hilfestellungen bieten können.


Stillstreik

Ein Stillstreik tritt auf, wenn dein Baby plötzlich die Brust verweigert, obwohl es zuvor problemlos gestillt wurde. 

Häufige Ursachen sind Zahnschmerzen, Erkältungen, veränderte Stillroutinen oder Ablenkung. Auch Stress bei der Mutter oder Geschmacksveränderungen der Milch können eine Rolle spielen.

 Eine Stillberaterin kann bei länger anhaltenden Problemen unterstützen.

Unser Empfehlungen:

  • Geduld und Ruhe bewahren: Das Baby regelmäßig in einer entspannten Umgebung anlegen.
  • Schmerz lindern: Beim Zahnen Beißringe anbieten oder bei Erkältungen die Nase freimachen.
  • Stillpositionen ändern und Hautkontakt fördern, um das Baby zu beruhigen.
  • Häufiger anbieten: Biete deinem Baby regelmäßig die Brust an, aber zwinge es nicht. Es kann auch manchmal helfen, es im Halbschlaf anzulegen.

 

Psychische Auswirkungen von Stillproblemen auf Mamas Emotionen

  • 1. Emotionale Belastung und Stress

    Emotionale Belastung und Stress
    • Selbstzweifel: Mütter, die Stillprobleme erleben, fühlen sich oft unsicher und fragen sich, ob sie als Mutter versagen. Dies kann zu Frustration, Traurigkeit oder sogar Schuldgefühlen führen.
    • Angst um die Gesundheit des Babys: Sorgen, dass das Baby nicht genug Nahrung bekommt oder nicht ausreichend zunimmt, können zusätzlichen Stress verursachen.
  • 2. Druck und Erwartungen von außen

    Druck und Erwartungen von außen
    • Gesellschaftliche Erwartungen: Stillen ist die beste Ernährungsform für ein Baby und wird deshalb von der WHO und allen Fachleuten empfohlen.  Mütter können sich dadurch unter Druck gesetzt fühlen, selbst wenn sie Schwierigkeiten haben, was zu zusätzlichem Stress führt.
    • Familien- und Freundeskreis: Ratschläge und Meinungen von außen, besonders von Familienmitgliedern oder Freundinnen, können das Gefühl der Überforderung verstärken, besonders wenn sie nicht hilfreich oder unterstützend sind.
  • 3. Isolation und Einsamkeit

    Isolation und Einsamkeit

    Mütter, die Schwierigkeiten beim Stillen haben, fühlen sich oft allein mit ihren Problemen, besonders wenn sie keine Möglichkeit haben, offen darüber zu sprechen oder auf Unterstützung zurückzugreifen.

So kannst du professionelle Hilfe bei Stillproblemen bekommen

  • 1. Stillberaterin kontaktieren

    Wende dich für eine Stillberaterin an deinen Frauenarzt/deine Frauenärztin, deine Hebamme oder das Krankenhaus, in dem du entbunden hast. Diese können oft Stillberaterinnen empfehlen. Organisationen wie La Leche Liga oder das Deutsche Ausbildungsinstitut für Stillbegleitung (DAIS) bieten Verzeichnisse von zertifizierten Stillberaterinnen an. Viele Krankenkassen übernehmen die Kosten für Stillberatungen, vor allem im Rahmen der Nachsorge nach der Geburt. Es lohnt sich, bei der eigenen Krankenkasse nachzufragen.

  • 2. Hebammenhilfe

    Eine Hebamme bietet Unterstützung beim Stillen während der gesamten Nachsorgezeit (in der Regel bis zu 8 Wochen nach der Geburt). Viele Hebammen sind zusätzlich als Stillberaterinnen ausgebildet und bieten wertvolle praktische Hilfe.

     

  • 3. Stillgruppen

    Stillgruppen sind regelmäßige Treffen, bei denen sich Mütter austauschen können und oft eine erfahrene Stillberaterin oder Hebamme anwesend ist, die Fragen beantwortet und Ratschläge gibt. Krankenhäuser, Geburtszentren oder Hebammenpraxen bieten oft Stillgruppen an.

  • 4. Deine Kinderärztin/ dein Kinderarzt

    Bei schwerwiegenden Problemen, wie Schmerzen beim Stillen, Entzündungen (z.B. Mastitis) oder wenn das Baby nicht ausreichend zunimmt, sollte deine Kinderärztin/ dein Kinderarzt die Situation medizinisch beurteilen.

  • 5. Online-Ressourcen und Fernberatung

    Viele zertifizierte Stillberaterinnen bieten auch Telefon- oder Videoberatung an. Das ist besonders hilfreich, wenn du keine lokale Unterstützung findest. Bei Organisationen wie La Leche Liga erhältst du auch online viele Tipps und oft kostenlose Beratungsmöglichkeiten über Hotlines oder Online-Treffen.

     

  • 6. Krankenkassen und Unterstützungsdienste

    Manche Krankenkassen haben spezielle Programme für Neugeborene und stillende Mütter, die zusätzlich Unterstützung anbieten, einschließlich der Vermittlung von Stillberaterinnen. Kontaktiere deine Krankenkasse und frage nach deren Angeboten zur Unterstützung beim Stillen.

  • 7. Unterstützung durch Beratung und Gruppen

    • Stillberaterin: Professionelle Hilfe durch eine Stillberaterin kann enormen emotionalen und praktischen Support bieten. Sie kann helfen, Probleme zu identifizieren, Lösungen vorzuschlagen und dein Selbstvertrauen als Mutter zu stärken.
    • Stillgruppen: Der Austausch mit anderen Müttern in Stillgruppen kann entlastend wirken, da sie ähnliche Herausforderungen erleben. 

     

  • 8. Positiver Einfluss durch Unterstützung

    • Emotionale Entlastung: Durch die Unterstützung von Fachleuten und anderen Müttern kann der psychische Druck reduziert werden. Dies fördert das Selbstvertrauen und die Zuversicht der Mutter, die Stillprobleme zu überwinden.
    • Bessere Bindung: Wenn Stress durch angemessene Unterstützung reduziert wird, kann die Mutter-Kind-Bindung gestärkt werden, da das Stillen wieder als positive Erfahrung erlebt wird.

     

Insgesamt ist es wichtig, dass Mütter mit Stillproblemen ermutigt werden, sich Unterstützung zu holen und sich nicht allein durch gesellschaftliche Erwartungen unter Druck setzen zu lassen.

Hilfsmittel für stillende Mütter

Eine Vielzahl von Hilfsmitteln können Müttern mit Stillproblemen helfen

Diese unterstützen sowohl das Baby als auch die Mutter dabei, das Stillen zu erleichtern und mögliche Schwierigkeiten zu überwinden.

Hier sind 13 der gängigsten Hilfsmittel:

1. Stillhütchen

Stillhütchen sind kleine, weiche Silikonaufsätze. Sie werden bei wunden, flachen oder eingezogenen Brustwarzen oder wenn das Baby Schwierigkeiten hat, die Brust richtig zu fassen, genutzt.

2. Brustwarzenschützer

Sie werden verwendet, um wunde oder rissige Brustwarzen zu schützen und die Heilung zu fördern. Sie bestehen aus weichem Silikon oder Kunststoff und verhindern den direkten Kontakt mit der Kleidung.

3. Milchauffangschalen

Sie werden in den BH eingelegt, um überschüssige Milch aufzufangen, die aus der anderen Brust austritt, während das Baby an einer Seite trinkt. So geht keine Milch verloren und die Kleidung ist geschützt.

4. Brustwarzensalben

Diese speziellen Salben helfen, wunde oder rissige Brustwarzen zu heilen. Sie sind sicher für das Baby und müssen vor dem Stillen nicht abgewaschen werden. Sie beruhigen und fördern die Heilung der Haut.

5. Stillkissen

Es unterstützt dich, dein Baby in einer angenehmen, optimalen Position zu halten und so den Stillvorgang zu erleichtern, insbesondere bei Rückenschmerzen oder nach einem Kaiserschnitt.

6. Milchpumpen

Sie wird verwendet, um Milch abzupumpen, wenn das Baby nicht direkt gestillt werden kann, bei Milchstau oder um die Milchproduktion zu steigern. Sie ermöglicht es dir, Muttermilch zu sammeln.

7. Still- und Abpump-BHs

bieten Unterstützung und erleichtern das Stillen/Abpumpen, da sie leicht zu öffnen oder anzupassen sind. Sie ermöglichen ein diskretes und bequemes Stillen/Abpumpen, ohne den BH vollständig ausziehen zu müssen.

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