Müdigkeit in der Schwangerschaft

Schwangere Frau in grauem Tank-Top schläft entspannt auf der Seite im Bett.

Du bist schwanger und ständig müde? 

Das ist völlig normal. Besonders im ersten Trimester fühlen sich viele Schwangere erschöpft – selbst nach ausreichend Schlaf. Dein Körper arbeitet auf Hochtouren: Hormone verändern sich, der Kreislauf stellt sich um, und dein Energiebedarf steigt deutlich.
 

Warum bin ich in der Schwangerschaft so müde?

Ein Hauptgrund für die Müdigkeit in der Schwangerschaft ist das Hormon Progesteron. Es wirkt beruhigend und macht dich schläfrig. Gleichzeitig produziert dein Körper mehr Blut, das Herz muss stärker arbeiten, und dein Stoffwechsel läuft auf Hochtouren. Auch ein niedriger Blutdruck, Eisenmangel oder ein instabiler Blutzuckerspiegel können zur Erschöpfung beitragen.

Weitere mögliche Ursachen:

  • Schlafstörungen durch häufiges Wasserlassen oder körperliche Beschwerden
  • Emotionale Belastung und Stress
  • Wachstum der Gebärmutter und Veränderungen im Kreislaufsystem
  • Erhöhter Sauerstoffbedarf für dich und dein Baby

Schwangere Frau in grauem Tank-Top schläft entspannt auf der Seite im Bett.

Müdigkeit im Verlauf der Schwangerschaft

  • Erstes Trimester: Die Umstellungsphase
    In den ersten zwölf Wochen ist die Müdigkeit oft am stärksten. Dein Körper stellt sich komplett um, was viel Energie kostet. Viele werdende Mamas schlafen mehr als sonst und fühlen sich trotzdem erschöpft. Auch Übelkeit und hormonelle Schwankungen können zusätzlich belasten.
  • Zweites Trimester: Die Energie kehrt zurück
    Für viele Schwangere ist das zweite Trimester die angenehmste Phase. Die Hormonumstellung ist abgeschlossen, der Körper hat sich angepasst – und die Energie kehrt zurück. Manche Frauen fühlen sich jetzt wieder leistungsfähig, andere bleiben müde. Beides ist völlig normal.
  • Drittes Trimester: Neue Herausforderungen
    Im letzten Drittel nimmt die Erschöpfung oft wieder zu. Der wachsende Bauch, schlechter Schlaf und die körperliche Belastung führen dazu, dass viele Schwangere sich tagsüber ausgelaugt fühlen. Auch Rückenschmerzen, Sodbrennen oder nächtliche Wadenkrämpfe können den Schlaf stören.

Wann solltest du bei Müdigkeit in der Schwangerschaft zur Ärztin oder zum Arzt?

Müdigkeit ist in der Schwangerschaft meist harmlos.

Wenn du dich dauerhaft extrem erschöpft fühlst, lohnt sich ein ärztlicher Check. Häufig steckt ein Eisenmangel dahinter, der sich gut behandeln lässt. Auch eine Schilddrüsenunterfunktion oder ein gestörter Blutzuckerhaushalt können die Ursache sein. Besonders aufmerksam solltest du werden, wenn du trotz ausreichend Schlaf ständig erschöpft bist, unter Schwindel, Herzrasen oder Atemnot leidest oder dich ungewöhnlich blass und antriebslos fühlst. In solchen Fällen ist eine ärztliche Abklärung wichtig.

Was hilft gegen Müdigkeit in der Schwangerschaft?

Ernährung: Energie durch Nährstoffe

  • Eine ausgewogene Ernährung ist jetzt besonders wichtig. Achte auf eisenreiche Lebensmittel wie rotes Fleisch, Linsen oder grünes Blattgemüse. Kombiniere diese mit Vitamin C-haltigen Lebensmitteln wie Paprika oder Zitrusfrüchten, um die Eisenaufnahme zu verbessern. Auch komplexe Kohlenhydrate aus Vollkornprodukten helfen, deinen Blutzuckerspiegel stabil zu halten und Energie gleichmäßig bereitzustellen. Eiweißreiche Kost unterstützt zusätzlich den Muskelaufbau und gibt dir Kraft für den Alltag.

Trinken nicht vergessen

  • Dein Körper braucht jetzt mehr Flüssigkeit. Wenn du täglich 1,5 bis 2 Liter Wasser oder ungesüßten Tee trinkst, unterstützt du deinen Kreislauf und beugst Erschöpfung vor. Auch leichte Kopfschmerzen oder Konzentrationsprobleme lassen sich oft durch ausreichendes Trinken lindern.

Bewegung: Sanft aktiv bleiben

  • Auch wenn du müde bist – leichte Bewegung kann Wunder wirken. Ein täglicher Spaziergang an der frischen Luft bringt deinen Kreislauf in Schwung und verbessert die Sauerstoffversorgung. Viele Schwangere profitieren auch von sanften Sportarten wie Schwimmen, Yoga oder Dehnübungen, die nicht nur die Fitness fördern, sondern auch Verspannungen lösen.

Schlafhygiene: Besser ruhen

  • Regelmäßige Schlafenszeiten helfen deinem Körper, sich zu erholen. Kurze Power-Naps von 20 bis 30 Minuten am Tag können dir neue Energie geben, ohne deinen Nachtschlaf zu stören. Achte auf eine angenehme Schlafumgebung: Ein gut gelüftetes Schlafzimmer, bequeme Kissen und eine ruhige Atmosphäre fördern die Schlafqualität. Wenn du nachts schlecht schläfst, kann auch ein Abendritual mit Entspannungsübungen helfen, zur Ruhe zu kommen.

Alltag vereinfachen – Perfektion ist nicht nötig

  • Du musst nicht alles schaffen. Gerade jetzt ist es wichtig, Prioritäten zu setzen. Erledige nur das Nötigste, delegiere Aufgaben an deinen Partner/deine Partnerin oder deine Familie und gönn dir bewusst Ruhepausen. Wenn du bereits Kinder hast, kann sogenanntes „Horizontal Parenting“ helfen: Du ruhst dich aus, während dein Kind in deiner Nähe spielt. Auch eine Haushaltshilfe über die Krankenkasse ist unter bestimmten Voraussetzungen möglich – sprich mit deiner Ärztin, deinem Arzt oder deiner Hebamme darüber.

Mentale Gesundheit: Auch dein Kopf braucht Pausen

  • Nicht nur dein Körper, auch deine Psyche braucht jetzt Fürsorge. Müdigkeit kann auch ein Zeichen von emotionaler Überforderung sein. Sprich über deine Gefühle – mit deinem Partner/deiner Partnerin, Freundinnen oder einer Beratungsstelle. Entspannungsübungen wie Meditation oder Atemtechniken können helfen, zur Ruhe zu kommen. Und vor allem: Vermeide Perfektionismus. Du darfst müde sein. Du darfst Hilfe brauchen. Du darfst dir Pausen gönnen.

FAQs
Häufige Fragen zur Müdigkeit in der Schwangerschaft

  • Ab wann beginnt die Müdigkeit in der Schwangerschaft?

    Die Müdigkeit setzt meist schon sehr früh ein – oft ab der 5. oder 6. Schwangerschaftswoche. Grund dafür ist vor allem der rasante Anstieg des Hormons Progesteron. Viele Frauen fühlen sich in dieser Phase besonders erschöpft, obwohl äußerlich noch kaum Veränderungen sichtbar sind.
     

  • Was hilft wirklich gegen Schwangerschaftsmüdigkeit?


    Regelmäßige Bewegung an der frischen Luft, ausreichend Schlaf, kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt und eine eisenreiche Ernährung können helfen. Auch kurze Power-Naps und bewusste Pausen im Alltag entlasten den Körper. Wichtig ist, auf die eigenen Bedürfnisse zu hören und sich Ruhe zu gönnen.
     

  • Wann sollte ich wegen starker Müdigkeit zur Ärztin oder zum Arzt?


    Wenn du dich trotz ausreichend Schlaf dauerhaft extrem erschöpft fühlst oder zusätzliche Symptome wie Schwindel, Herzrasen oder Konzentrationsprobleme auftreten, solltest du ärztlichen Rat einholen. Häufig steckt ein Eisenmangel oder eine Schilddrüsenunterfunktion dahinter – beides lässt sich gut behandeln.
     


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