Wassereinlagerung in der Schwangerschaft

Dicke Beine, geschwollene Finger - nicht schön, aber sie gehören oft dazu

Während der Schwangerschaft verändert sich dein Körper auf faszinierende Weise – aber nicht jede Veränderung fühlt sich angenehm an. Vielleicht merkst du, dass deine Beine schwerer werden oder deine Finger geschwollen sind – typische Anzeichen für eine Wassereinlagerung, wie sie viele Schwangere erleben. Wassereinlagerungen gehören zu den häufigsten Begleiterscheinungen dieser besonderen Zeit. Auch wenn sie meist harmlos sind, können sie ganz schön lästig sein. In diesem Ratgeber-Artikel erfährst du, warum Wassereinlagerungen entstehen, was du selbst tun kannst, um Beschwerden zu lindern – und wann es sinnvoll ist, ärztlichen Rat einzuholen. 

Denn du sollst dich in deinem Körper wohlfühlen – gerade jetzt.

Was genau ist eine Wassereinlagerung in der Schwangerschaft?

Wenn deine Ringe plötzlich nicht mehr passen oder du abends dicke Knöchel hast, handelt es sich wahrscheinlich um sogenannte Ödeme – also Wassereinlagerungen im Gewebe. Besonders häufig treten sie in den Beinen, Füßen, Händen oder im Gesicht auf. Sie sind in der Regel harmlos, können aber unangenehm spannen oder drücken.

Warum kommt es in der Schwangerschaft zu Wassereinlagerungen?

Mit dem wachsenden Leben in dir stellt sich auch dein gesamter Körper um – und das betrifft nicht nur deine Hormone oder Organe, sondern auch den Flüssigkeitshaushalt. Dein Blutvolumen nimmt deutlich zu, die Gefäße werden durchlässiger, und die wachsende Gebärmutter übt Druck auf wichtige Venen aus. All das führt dazu, dass Flüssigkeit leichter ins Gewebe austritt – besonders in den Beinen, Füßen und Händen. Auch Bewegungsmangel oder langes Sitzen können diesen Effekt verstärken. 

Die Ursachen für Wassereinlagerungen sind vielfältig – hier sind die wichtigsten körperlichen Veränderungen, die dabei eine Rolle spielen:

  • Mehr Blut im Körper: Dein Blutvolumen steigt um bis zu 50 %, um dein Baby optimal zu versorgen. Das erhöht den Druck auf die Gefäße.
  • Hormonelle Veränderungen: Das Hormon Progesteron macht die Gefäßwände durchlässiger – Flüssigkeit kann leichter ins Gewebe austreten.
  • Wachsende Gebärmutter: Sie drückt auf große Venen im Becken und erschwert den Rückfluss des Blutes aus den Beinen.
  • Weniger Bewegung: Langes Sitzen oder Stehen verlangsamt den Blutfluss – besonders in den Beinen.

Wie fühlen sich Wassereinlagerungen an?

Viele Schwangere bemerken im Laufe der Schwangerschaft, dass sich ihr Körper verändert – nicht nur sichtbar, sondern auch spürbar. Die Beine fühlen sich schwer an, die Knöchel schwellen an, und plötzlich passen die Lieblingsschuhe nicht mehr. Auch die Hände können betroffen sein: Die Finger wirken steif, lassen sich schlechter bewegen, und Ringe sitzen plötzlich zu eng. Manchmal zeigen sich sogar im Gesicht leichte Schwellungen, die das eigene Spiegelbild fremd wirken lassen. Ein weiteres typisches Zeichen sind Druckstellen auf der Haut – etwa von Socken oder Schuhen –,
die länger sichtbar bleiben als gewöhnlich. 

Oft verstärken sich diese Symptome im Laufe des Tages, besonders wenn du viel gestanden oder gesessen hast. Morgens nach dem Aufwachen hingegen sind die Schwellungen meist deutlich zurückgegangen – ein Zeichen dafür, dass dein Körper über Nacht zumindest einen Teil der angestauten Flüssigkeit wieder abbauen konnte.

Wann solltest du ärztlichen Rat einholen?

In den meisten Fällen sind Wassereinlagerungen während der Schwangerschaft harmlos. Es gibt jedoch bestimmte Anzeichen, bei denen du aufmerksam werden solltest. 

  • Wenn du plötzlich sehr starke Schwellungen bemerkst – insbesondere im Gesicht –, oder unter heftigen Kopfschmerzen, Sehstörungen oder Schmerzen im Oberbauch leidest, solltest du das unbedingt ärztlich abklären lassen.
  • Auch eine rasche Gewichtszunahme von mehr als einem Kilogramm pro Woche kann ein Warnsignal sein.
  • Besonders bei einer plötzlichen, einseitigen Schwellung solltest du aufmerksam sein – sie kann ein Hinweis auf eine Thrombose sein. Ebenso, wenn du zusätzlich Schmerzen oder eine Rötung feststellst.

Schon kleine Veränderungen im Alltag können helfen, eine Wassereinlagerung zu lindern und dein Wohlbefinden zu steigern.

Es gibt einige einfache Möglichkeiten, wie du deinem Körper bei Wassereinlagerungen helfen kannst. 

Bewegung spielt dabei eine zentrale Rolle: Schon regelmäßige Spaziergänge oder sanftes Schwangerschaftsyoga regen den Kreislauf an und unterstützen den Rückfluss des Blutes. 

Auch das Hochlegen der Beine – idealerweise mehrmals täglich und über Herzhöhe – kann spürbar entlasten. 

Viele Schwangere empfinden Kompressionsstrümpfe als hilfreich, da sie die Venen unterstützen und das Anschwellen der Beine reduzieren. Lass dich dazu am besten in der Apotheke beraten.

Auch ausreichend Flüssigkeit ist wichtig: Mindestens zwei Liter Wasser am Tag helfen deinem Körper, überschüssiges Wasser besser auszuscheiden – auch wenn das zunächst widersprüchlich klingt.

Ernährung spielt ebenfalls eine Rolle. Eine eiweißreiche Kost unterstützt den Flüssigkeitshaushalt, ebenso wie eine normale, nicht übermäßige Salzaufnahme. 

Und nicht zuletzt können kühlende Anwendungen wie kalte Fußbäder oder Gels an heißen Tagen wohltuend wirken. 

Wenn möglich, solltest du große Hitze meiden und auf luftige Kleidung achten – das kann die Beschwerden zusätzlich lindern.

Wie lange bleiben die Wassereinlagerungen?

Nach der Geburt verschwinden die Schwellungen meist von selbst – oft innerhalb weniger Tage. Dein Körper beginnt dann, die überschüssige Flüssigkeit auszuscheiden, was du durch vermehrtes Schwitzen oder häufiges Wasserlassen merken wirst.

Fazit

Auch wenn eine Schwellung im Alltag unangenehm sein kann, ist sie meist harmlos und gut behandelbar. Mit ein paar einfachen Maßnahmen kannst du dein Wohlbefinden deutlich verbessern. Hör auf deinen Körper, gönn dir Pausen und Bewegung im Wechsel – und sprich mit deiner Hebamme, deiner Ärztin oder deinem Arzt, wenn du unsicher bist. Du musst da nicht allein durch.

FAQs
Häufige Fragen rund um Wassereinlagerungen

  • Warum entstehen Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft?

    Wassereinlagerungen – medizinisch als Ödeme bezeichnet – entstehen durch mehrere Veränderungen, die während der Schwangerschaft ganz natürlich sind. Zum einen sorgen hormonelle Umstellungen dafür, dass sich die Blutgefäße weiten und durchlässiger werden. Gleichzeitig steigt das Blutvolumen im Körper deutlich an – um bis zu 50 Prozent –, um dein Baby optimal zu versorgen. Hinzu kommt, dass die wachsende Gebärmutter zunehmend Druck auf die großen Blutgefäße im Becken ausübt. Diese Kombination führt dazu, dass Flüssigkeit aus den Gefäßen ins
    umliegende Gewebe austreten kann – besonders in den Beinen, Füßen und Händen, wo die Schwerkraft zusätzlich eine Rolle spielt.

  • Sind Wassereinlagerungen gefährlich?

    In den meisten Fällen sind sie harmlos und gehören zu den typischen Schwangerschaftsbeschwerden. Allerdings können sie in seltenen Fällen ein Hinweis auf Präeklampsie oder eine Thrombose sein – insbesondere wenn sie plötzlich auftreten, sehr stark sind oder mit Symptomen wie Kopfschmerzen, Sehstörungen oder Schmerzen einhergehen. In solchen Fällen sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.

  • Was hilft gegen Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft?

    Um Wassereinlagerungen zu lindern, hilft es oft schon, regelmäßig die Beine hochzulegen – besonders nach längerem Sitzen oder Stehen. Auch Bewegung wie Spazierengehen oder Schwimmen bringt den Kreislauf in Schwung. Kompressionsstrümpfe können zusätzlich entlasten. Achte außerdem darauf, genug zu trinken und dich eiweißreich zu ernähren – das unterstützt den Flüssigkeitshaushalt auf natürliche Weise.

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