Mutter stillt ihr Baby auf dem Bett, beide wirken entspannt und zufrieden.

Ernährung in der Stillzeit

Eine gute Ernährung während der Stillzeit muss nicht schwierig sein. Mit etwas Wissen, einem guten Gefühl und der Bereitschaft, auf dich zu achten, bist du gut vorbereitet.

Mit dem Stillen gibst du deinem Baby nicht nur Nahrung, sondern schenkst außerdem Geborgenheit, Nähe und Liebe. Das ist das Wichtigste überhaupt.
 

Ernährung in der Stillzeit – Was du wissen solltest

Die Stillzeit ist besonders, für dich sowie dein Baby. Dein Körper leistet täglich viel, um dein Kind mit allem zu versorgen. Es braucht einen gesunden Start, dabei ist deine Ernährung sehr wichtig. Aber du musst keinen perfekten Plan haben. Viel wichtiger ist ein gutes Gefühl für deinen Körper. Es kommt darauf an, zu wissen, was jetzt wichtig ist.

Warum Ernährung in der Stillzeit so wichtig ist

Während du stillst, brauchst du mehr Energie und Nährstoffe. Dein Körper stellt Muttermilch her, und das zieht ganz schön viel Kraft. Damit du dich gut fühlst und dein Baby alles bekommt, was es braucht, ist eine ausgewogene Ernährung wichtig. Sie sorgt dafür, dass du wieder richtig fit und dein Immunsystem gestärkt wird.

Wie viele Kalorien brauchst du beim Stillen?

Als stillende Mutter brauchst du im Durchschnitt 500-800 Kalorien mehr pro Tag. Dabei geht es jedoch nicht nur um die Kalorienzahl, sondern vor allem um die Qualität der Nahrungsmittel. Anstatt zu denken “Ich esse für zwei”, solltest du auf frische und nährstoffreiche Lebensmittel achten, die möglichst wenig verarbeitet sind.

Da es gut ist, die zusätzlichen Kalorien über den Tag verteilt zu dir zu nehmen, findest du hier ein paar Rezepte für gesunde Snacks: 


Diese Nährstoffe sind jetzt besonders wichtig

Einige Vitamine und Mineralstoffe sind in der Stillzeit besonders wichtig:

  • Eisen: Hilft bei der Blutbildung und sorgt dafür, dass du nicht so müde bist. Gute Quellen sind Fleisch, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte und grünes Blattgemüse.
  • Jod: Ist entscheidend für die Schilddrüse – sowohl für dich als auch für dein Baby. Jodiertes Salz, Seefisch und Milchprodukte sind hier echte Helfer.
  • Calcium: Brauchst du für gesunde Knochen und Zähne. Das findest du in Milchprodukten, grünem Gemüse und Nüssen.
  • Vitamin D: Es hilft dem Körper, Calcium aufzunehmen. Wenn nicht viel Sonne scheint, kann ein Supplement sinnvoll sein – frag einfach deine Ärztin, deinen Arzt oder deine Hebamme.
  • Vitamin B12: Besonders wichtig, wenn du vegetarisch oder vegan isst, brauchst du evtl. Ergänzungen. Auch hier empfiehlt es sich, eine Expertin oder einen Experten zu Rate ziehen. Vitamin B12 kommt in tierischen Produkten vor.

Im Grunde kannst du fast alles essen – wichtig ist, dass du dich damit wohlfühlst und dein Baby gut darauf reagiert. Eine bunte Mischung aus Gemüse, Obst, Vollkornprodukten, gesunden Fetten und Eiweiß ist ideal. Und keine Sorge: Kleine Snacks zwischendurch sind absolut okay. Es geht nicht um Perfektion, sondern um eine gute Balance.
 

Was solltest du besser vermeiden?

Ein paar Lebensmittel solltest du in der Stillzeit lieber mit etwas Vorsicht genießen – oder manchmal auch ganz weglassen. Das heißt nicht, dass du super streng sein musst, aber manche Dinge können bei deinem Baby für Unruhe sorgen. Hör einfach gut auf dein Bauchgefühl – und auf dein Baby.

  • Alkohol: Der gelangt durch die Muttermilch zum Baby. Am besten ist es, ganz darauf zu verzichten.
  • Koffein: 1–2 Tassen Kaffee am Tag sind in Ordnung
  • Blähende Lebensmittel: Sachen wie Kohl, Zwiebeln oder Hülsenfrüchte können bei manchen Babys Bauchschmerzen verursachen – da hilft ausprobieren, wie dein Baby reagiert.
  • Rohmilchprodukte und rohes Fleisch: Solltest du wegen möglicher Keime besser meiden.

Dein Bedarf an Flüssigkeit ist jetzt höher. 

Etwa 2 bis 2,5 Liter am Tag sind ideal, am besten als Wasser oder ungesüßter Tee. Du musst nicht ständig trinken, aber wichtig ist, dass du über den Tag verteilt genug Flüssigkeit zu dir nimmst.
 

Alltagstipps für eine gesunde Ernährung in der Stillzeit

Die Realität mit einem Neugeborenen sieht oft anders aus als geplant: wenig Schlaf, unregelmäßige Mahlzeiten und kaum Zeit für dich selbst. Umso wichtiger ist es, dass du dir den Alltag so einfach wie möglich machst – ohne Druck, aber mit ein paar hilfreichen Tipps:


Vorrat anlegen – für stressfreie Tage

Fülle deinen Vorratsschrank mit gesunden Basics, die sich lange halten und schnell zubereiten lassen:

  • Haferflocken, Vollkornnudeln, Quinoa, Reis
  • Nüsse, Samen, Trockenfrüchte
  • Hülsenfrüchte
  • Tiefkühlgemüse und -obst
  • ungesüßte Pflanzenmilch oder H-Milch

Stillen macht hungrig – und das oft plötzlich. Bereite dir kleine Snacks vor, die du griffbereit hast:

  • Müsliriegel oder Energy Balls
  • geschnittenes Obst oder Gemüsesticks
  • Vollkornbrot mit Nussmus
  • Naturjoghurt mit Beeren

Tipp: Stell dir zu jeder Stillmahlzeit ein Glas Wasser oder Tee bereit.
Deine Ernährung während der Stillzeit muss nicht strikt sein. Es geht nicht darum, alles perfekt zu machen, sondern darum, dass du dich wohlfühlst. Wenn du auf eine ausgewogene Kost achtest, auf deinen Körper hörst und dir auch mal etwas gönnst, machst du schon vieles richtig.
 

Tipps von der Expertin

Unsere Hebamme Sabine hat im Gespräch mit einer frisch gebackenen Mama noch mal ganz praxisnahe Tipps zusammengefasst:

Tipps von der Expertin

Unsere Hebamme Sabine hat im Gespräch mit einer frisch gebackenen Mama noch mal ganz praxisnahe Tipps zusammengefasst:

FAQs -
Häufige Fragen zur Ernährung in der Stillzeit

  • Essen für zwei! Wie viel Mehrbedarf habe ich in der Stillzeit?

    Mit der Muttermilch gibst du viel Energie und Nährstoffe an dein Baby ab. Daher hast du in der Stillzeit auch einen höheren Kalorienbedarf als andere Frauen. Denn Stillen ist für deinen Körper Schwerstarbeit. Wenn du voll stillst, benötigst du für eine ausreichende Muttermilchmenge etwa 500 kcal mehr pro Tag. Eine ausgewogene Ernährung ist jetzt sehr wichtig. Dafür ist es nicht notwendig, dass du deinen Ernährungsplan umstellst. Es reicht aus, wenn du ein paar grundlegende Regeln beachtest, die auch bereits in der Schwangerschaft wichtig waren:

    • reichlich pflanzliche Lebensmittel und ungesüßte Getränke
    • mäßig tierische Lebensmittel
    • sparsam mit Fett und Zucker

    Fünf bis sechs kleine Mahlzeiten sind dabei besser als drei große. Dabei solltest du mehrmals täglich Eiweiß zu dir nehmen – frisches Obst und Gemüse, vollwertige Getreideprodukte und Kartoffeln sind aber genauso wichtig.

  • Wie kann ich meinen Mehrbedarf decken?

    Welche Mahlzeiten sind besonders optimal?

    In der Stillzeit hast du einen erhöhten Kalorienbedarf von etwa 500 kcal pro Tag, wenn du dein Baby voll stillst. Einen Teil deines Energiebedarfs deckt dein Körper, indem er auf die in der Schwangerschaft aufgebauten Fettdepots zugreift. Den Rest musst du über zusätzliche Nahrung zuführen. Achte dabei auf möglichst nährstoffreiche, dafür aber energiearme Lebensmittel. Noch viel stärker als dein Energiebedarf steigt in der Stillzeit dein Bedarf an Nährstoffen.

    Eine spezielle Diät ist in der Stillzeit aber nicht nötig. Du kannst alles essen, was du gerne magst. Auf Alkohol sollte allerdings unbedingt verzichtet werden.

    Nachfolgend haben wir dir vier Beispiele für ein gesundes Nährstoffplus von ca. 500-600 kcal zusammengestellt:*

    • Fischbrötchen: 1 Roggenbrötchen + 100 g Lachs + 1 kleiner gemischter Salat + 1 Glas Apfelschorle
    • Belegtes Brot mit Suppe: 1 Scheibe Vollkornbrot + 1 TL Margarine oder Butter + 1 kl. Scheibe Käse + 1 Teller Nudel-Gemüsesuppe
    • Belegtes Brot: 2 Scheiben Vollkornbrot + 2 Schreiben Käse + 2 TL Margarine + 1 Joghurt + 1 TL Nüsse + 1 Stück Obst
    • Warme Mahlzeit: 1 Portion Fisch (100 g) + 1 EL Rapsöl + 2 große Kartoffeln + 6 EL Gemüse + 1 Schüssel Obstsalat

    * "Die beste Ernährung für Baby und Kleinkind" von Ute Alexy und Anette Hilbig, S.52.

  • Muss ich bestimmte Lebensmittel essen, damit mein Baby alles bekommt?

    Muss ich bestimmte Lebensmittel essen, damit mein Baby alles bekommt?

    Nein, dein Körper stellt die Muttermilch aus deinen Nährstoffreserven her. Eine ausgewogene Ernährung hilft dir aber, deine Speicher aufzufüllen und dich fit zu fühlen.
     

  • Wie viel sollte ich während der Stillzeit täglich trinken?

    Durch das Stillen erhöht sich auch dein Flüssigkeitsbedarf. Stelle dir am besten zu jeder Stillmahlzeit ein Glas mit Wasser und Saft-Schorle oder eine Tasse ungesüßten Tee bereit und lasse dich einfach von deinem Durstgefühl leiten.

  • Wie ernähre ich mich in der Stillzeit richtig?

    Damit sich dein Körper möglichst rasch von den Anstrengungen während der Schwangerschaft und Geburt erholen kann, ist eine gute und gesunde Ernährung wichtig. Sie hilft auch, die körperlich aufzehrende Stillzeit besser zu bewältigen. Einige Tipps, wie du deine Ernährung optimal in der Stillzeit gestalten kannst:

    • Achte darauf, abwechslungsreich, ausgewogen und regelmäßig zu essen.
    • Viel frisches Obst und Gemüse sollte täglich auf deinem Speiseplan stehen.
    • Mageres Fleisch, Wurstwaren und Eier solltest du in Maßen genießen.
    • Esse optimalerweise zweimal pro Woche Fisch, davon einmal fettreichen Fisch wie Lachs, Makrele oder Hering.
    • ca. 300-450 g Milch und Milchprodukte solltest du täglich zu dir nehmen.
    • Achte auf deine Jodzufuhr. Zusätzlich zur Verwendung von Jodsalz wird  - nach Rücksprache mit dem Arzt - die Ergänzung mit Jodtabletten (100 Mikrogramm Jod / Tag) empfohlen.*
    • Wenn dein Baby zu Blähungen neigt, muss dies nicht zwingend mit deiner Ernährung zusammenhängen. Schaue doch einmal, ob ein Verzicht auf blähende Speisen wie Kohl, Zwiebeln oder Knoblauch die Beschwerden deines Babys vermindern. Vorbeugend ist jedoch ein Verzicht nicht nötig.

    Wir empfehlen dir: Sprich mit deiner Hebamme und entwickelt zusammen deinen für dich passenden Ernährungsplan für die Stillzeit. Zusätzlich kann sie dir auch wertvolle Tipps zur Stillförderung geben.

    * DGE DACH-Referenzwerte für Nährstoffzufuhr, 2. Auflage, 1. Ausgabe 2015.

  • Worauf sollte ich während der Stillzeit verzichten?

    Der Genuss von Zigaretten und Alkohol ist auch in der Stillzeit unbedingt zu unterlassen. Versuche auch nicht, durch Reduktionsdiäten abzunehmen. Dein Körper braucht seine ganze Energie für die Milchbildung. Was die Einnahme von Medikamenten betrifft, solltest du in jedem Fall Rücksprache mit dem Kinderarzt halten. Vorbeugende Einschränkungen z. B. Kohlgemüse oder Vermeidung von Fisch ist nicht sinnvoll. Im Gegenteil: 1-2x pro Woche fettreicher Fisch wie Lachs, Makrele, Hering oder Thunfisch liefert wertvolle langkettige Omega-3-Fettsäuren.

  • Was tun, wenn mein Baby auf bestimmte Lebensmittel reagiert?

    Beobachte, ob es nach bestimmten Mahlzeiten zu Unruhe, Bauchschmerzen oder Hautreaktionen kommt. In dem Fall kann ein Ernährungstagebuch helfen – sprich mit deiner Hebamme oder Kinderärztin.
     

  • Was tun bei Heißhunger oder Appetitlosigkeit?

    Beides ist in der Stillzeit ganz normal – dein Körper leistet viel. Heißhunger kann ein Zeichen für Energie- oder Nährstoffbedarf sein. Halte gesunde Snacks wie Nüsse, Trockenfrüchte oder Joghurt griffbereit. Und wenn du mal keinen Appetit hast: Hör auf deinen Körper, er weiß, was er braucht.
     

  • Vegetarisch oder vegan stillen – geht das?

    Ja, mit guter Planung. Achte besonders auf Vitamin B12, Eisen, Calcium, Jod und Omega-3. Eine Beratung durch eine Ernährungsfachkraft kann sinnvoll sein.
     

  • Kann ich in der Stillzeit abnehmen?

    Kann ich in der Stillzeit abnehmen?

    Sanftes Abnehmen ist möglich, aber keine Diäten! Dein Körper braucht Energie. Bewegung, gesunde Ernährung und Geduld sind der beste Weg.
     

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Lächelnde Frau spielt liebevoll mit einem Baby im Arm.

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